Arthur D. Levinson (* 31. März 1950 in Seattle, Washington) ist ein US-amerikanischer Wissenschaftler und Manager. Er war zwischen 1995 und 2009 Chief Executive Officer (CEO) und zwischen 1999 und 2014 Chairman of the Board des Biotechnologie-Unternehmens Genentech. Derzeit ist er Chairman of the Board bei Apple, sowie CEO des von Google Inc. gegründeten Biotechnologie-Unternehmens Calico.
Levinson studierte Molekularbiologie an der University of Washington in Seattle und erhielt dort 1972 einen Bachelor of Science. 1977 erhielt er einen PhD in Biochemie an der Princeton University. Anschließend forschte er an der University of California, San Francisco unter den späteren Nobelpreisträgern John Michael Bishop und Harold Varmus.
Levinson arbeitete seit 1980 bei Genentech in der Arzneimittelforschung und entwickelte unter anderem ein Verfahren zur Produktion komplexer Proteine. Ab 1989 übernahm er auch Managementpositionen, forschte jedoch in Teilzeit weiter. Ihm werden mehr als 80 wissenschaftliche Veröffentlichungen und elf US-Patente zugerechnet.
Levinson erhielt im Laufe seiner Karriere eine große Anzahl von Auszeichnungen, sowohl für wissenschaftliche als auch für geschäftliche Leistungen. Auch viele Auszeichnungen, die Genentech unter seiner Führung erhielt, sind auf seine Arbeit zurückzuführen.
Die University of California, San Diego zeichnete ihn 1999 zusammen mit Dennis Slamon für die Entwicklung neuer Ansätze zur Therapie von metastatischem Brustkrebs mit dem UCSD/Salk Translational Medicine Award aus. Princeton University verlieh Levinson 2006 die James-Madison-Medaille für seine Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Biotechnologie. 2008 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt, 2010 erhielt er den Biotechnology Heritage Award.
1999 nahm Levinson Corporate Leadership Awards des Irvington-Instituts für immunologische Forschung sowie der National Breast Cancer Coalition entgegen. Gelobt wurde der besondere Einsatz des Unternehmens in der Forschung. Levinsons Leistungen als CEO von Genentech wurden vielfach ausgezeichnet, etwa von BusinessWeek, Barron’s und Glassdoor.com, einer Website, die sich auf anonyme Bewertungen von Mitarbeitern stützt.
Genentech ernannte ihn 1995 zum CEO und 1999 außerdem zum Chairman of the Board.
Seit 2000 ist Levinson Mitglied des Board of Directors von Apple und dient dort seit 2011 als Chairman. Zwischen 2004 und 2009 war er zudem Mitglied von Googles Board of Directors, trat dann jedoch zurück um möglichen Interessenskonflikten auszuweichen. Er war seit 2010 auch Mitglied des Verwaltungsrats des Mutterunternehmens von Genentech, des Schweizer Pharmakonzerns Roche. Des Weiteren ist er Mitglied der Aufsichtsgremien bei mehreren medizinischen Organisationen und Forschungseinrichtungen, etwa der New Yorker Krebsklinik Memorial Sloan-Kettering Cancer Center.
Seit September 2013 ist Levinson CEO des Biotechnologie-Unternehmens Calico, das sich auf Alterskrankheiten spezialisiert. Zu den ersten Investoren zählen Google und Levinson selbst. 2014 gab er den Verwaltungsratssitz (Chairman of the Board) bei Genentech ab. Um Interessenkonflikte aus der CEO-Position bei Calico mit seiner Funktion bei Roche zu vermeiden, trat Levinson am 4. September 2014 auch aus dem Roche-Verwaltungsrat zurück.
Er ist seit 1978 verheiratet und hat zwei Kinder.
Zudem war Levinson Mitgründer und Vorsitzender jener Stiftung, die den Breakthrough Prize in Life Sciences vergibt.
Zudem war Levinson Mitgründer und Vorsitzender jener Stiftung, die den Breakthrough Prize in Life Sciences vergibt.
Calico ist ein Biotechnologieunternehmen, das Methoden gegen die menschliche Alterung entwickelt. Es wurde 2013 vom US-amerikanischen Konzern Google Inc. gegründet. Der Name leitet sich als Abkürzung von California Life Company ab. Calico wurde am 10. August 2015 eine Tochter der neugegründeten Holding-Gesellschaft Alphabet Inc.
Das Unternehmen wird von Arthur D. Levinson zusammen mit Robert Cohen, Hal V. Barron, David Botstein und Cynthia Kenyon geführt. Drei der vier letztgenannten waren bereits im Vorfeld im Bereich der Gentechnik beschäftigt. 2013 beschrieb Google-Mitgründer Larry Page in einem offenen Brief, das Unternehmen habe den Fokus „Gesundheit, Wohlbefinden und Langlebigkeit“.
Im September 2014 gab Calico bekannt, dass sie mit dem US-amerikanischen Unternehmen AbbVie zusammenarbeiten würde, um die Forschungsarbeiten stärker auf den Alterungsprozess und altersbedingte Krankheiten fokussieren zu können. Jedes der beiden Unternehmen plant, zunächst 250 Millionen USD in die gemeinsame Forschung zu investieren mit der Option die Forschungsgelder um weitere 500 Millionen USD zu erhöhen.
Das Biotechnologie- und Pharmaunternehmen Abbvie, eigene Schreibweise AbbVie, wurde 2013 als Abspaltung von Abbott Laboratories gegründet und wird an der New Yorker Börse NYSE im S&P-100-Index unter dem Symbol „ABBV“ gehandelt. Tätig ist das in North Chicago im US-Bundesstaat Illinois ansässige Unternehmen unter anderem in den Bereichen Immunologie, Onkologie und Virologie. Der weltweite Umsatz betrug 2019 33,3 Milliarden US-Dollar. In den Forbes Global 2000 der weltweit größten Unternehmen belegt AbbVie Platz 137 (Stand: Geschäftsjahr 2017).
Abbvie arbeitet und forscht in den Therapiebereichen Hepatitis C, Rheumatoide Arthritis, Psoriasis, Multiple Sklerose, Onkologie, Alzheimer, Parkinson, Multiples Myelom und Endometriose. Umsatzstärkstes Produkt von Abbvie ist der „Blockbuster“ Adalimumab, der unter dem Handelsnamen Humira vertrieben wird. Seit Januar 2015 sind die Medikamente Viekirax und Exviera zur Therapie der chronischen Hepatitis C in Deutschland verfügbar. Die Tabletten ohne Interferone sollen rund 97 Prozent aller Patienten von dem Virus befreien.
Abbvie Deutschland
Die Abbvie Deutschland GmbH & Co. KG hat ihren Sitz in Wiesbaden. Das Unternehmen betreibt einen Forschungs- und Produktionsstandort in Ludwigshafen am Rhein mit 1900 Mitarbeitern, der auf das 1886 gegründete und im Jahr 2001 von BASF an Abbott verkaufte Pharmaunternehmen Knoll zurückgeht. Das Hauptstadtbüro in Berlin dient der Lobbyarbeit. Insgesamt beschäftigt Abbvie in Deutschland rund 2600 Mitarbeiter. Geschäftsführer sind Patrick Horber, Stefan Simianer, Thomas Scheidmeir und William J. Chase.
Übernahmen und Übernahmeversuche
- Im Juli 2014 stimmte der britisch-irische Konkurrent Shire einer Übernahme durch Abbvie für 32 Milliarden Pfund Sterling zu, nachdem bereits vier vorausgegangene Angebote abgelehnt wurden. Im Zuge der Übernahme wollte Abbvie seinen rechtlichen Sitz aus steuerlichen Gründen nach Saint Helier auf der britischen Kanalinsel Jersey verlegen, das Management sollte jedoch in den USA bleiben. Das neue Unternehmen hätte eine Marktkapitalisierung von 137 Milliarden US-Dollar gehabt und 30.000 Mitarbeiter beschäftigt. Im Verlauf der Verhandlungen zog jedoch Abbvie sein Angebot wieder zurück.
- Im März 2015 kündigte Abbvie nach der gescheiterten Übernahme von Shire an, das Unternehmen Pharmacyclics zum Preis von 21 Milliarden US-Dollar kaufen zu wollen. Pharmacyclics ist auf den Bereich Onkologie spezialisiert und vor allem durch das Krebsmittel Ibrutinib unter dem Handelsnamen Imbruvica bekannt.
- Am 25. Juni 2019 teilte der AbbVie-Konzern mit, dass er die Absicht einer Übernahme des Pharmaunternehmens Allergan besitze. AbbVie bewertete Allergan in seinem Angebot mit 63 Milliarden US-Dollar (55 Milliarden Euro). Die Übernahme erfolgte, nach der Freigabe durch die amerikanische Federal Trade Commission und den irischen High Court am 8. Mai 2020.[
Im Januar 2020 umfasste Alphabet Inc. folgende Tochterunternehmen:
Unternehmen Produkte
Access & Energy Betreibt Netzwerke, darunter Fiber
Calico Biotechnologie, Gentechnik DeepMind Anwendung Künstlicher Intelligenz CapitalG (zuvor Google Capital) Investition
Google
Hauptartikel:
Liste von Google-Produkten:
Google Fiber Projekt zum Aufbau von Glasfasernetzen
Jigsaw Technologie-Inkubator Loon Realisiert Internetzugänge
Sidewalk Verkehrsmanagement, Werbemittel Verily Life Science Biowissenschaften GV zuvor Google Ventures – Wagniskapital-Finanzierung Waymo Selbstfahrende Autos Wing Entwicklung und Betrieb von Lieferdrohnen X Forschung (z. B. Google Glass, Project Loon)
Biowissenschaften (griechisch βιός bios, deutsch ‚Leben‘), Lebenswissenschaften oder Life Sciences sind Forschungsrichtungen und Ausbildungsgänge, die sich mit Prozessen oder Strukturen von Lebewesen beschäftigen oder an denen Lebewesen beteiligt sind. Außer der Biologie umfassen sie auch verwandte Bereiche wie Medizin, Biomedizin, Pharmazie, Biochemie, Chemie, Molekularbiologie, Biophysik, Bioinformatik, Humanbiologie, aber auch Agrartechnologie, Ernährungswissenschaften und Lebensmittelforschung, bis hin zu wissenschaftlicher Aufarbeitung biogener natürlicher Ressourcen und Biodiversitätsforschung. Das Methodenspektrum kann fast das gesamte naturwissenschaftliche Geräte- und Analyseninventar umfassen und auch in Bereiche der Human- und Sozialwissenschaften hineinreichen. Die methodische Arbeit und das theoretische Rüstzeug sind demzufolge häufig stark interdisziplinär, haben aber einen klaren Bezug zu Lebewesen und insbesondere zum Menschen. Damit bildet es eine ähnliche moderne wissenschaftliche Großgruppe wie beispielsweise die Humanwissenschaften
ALPHABET
Internetdienstleistungen und -handel, Werbung, Softwareentwicklung, Gesundheit, Biotechnologie, Investment, Technologie
Verily (früher Google Life Sciences) ist ein Forschungsunternehmen von Alphabet Inc., das im Bereich der Biowissenschaften tätig ist. Das Unternehmen war bis zum 10. August 2015, als Sergey Brin bekannt gab, dass das Unternehmen eine unabhängige Tochtergesellschaft von Alphabet Inc. werden würde, eine Abteilung von Google X. Dieser Restrukturierungsprozess wurde am 2. Oktober 2015 abgeschlossen. Am 7. Dezember 2015 wurde Google Life Sciences in Verily umbenannt.
Sergey Brin (russisch Сергей Михайлович Брин Sergei Michailowitsch Brin, wissenschaftliche Transliteration Sergej Michajlovič Brin; * 21. August 1973 in Moskau, Russische SFSR, Sowjetunion) ist ein US-amerikanischer Informatiker und Unternehmer und war von August 2015 bis Dezember 2019 Präsident von Alphabet Inc., der Holding von Google.
Er entwickelte zusammen mit Larry Page die Suchmaschine Google. Der Prototyp wurde am 7. September 1998 gestartet.
Der Name Google X ist ein Wortspiel, wobei X für das Unbekannte steht, der Unternehmensname bedeutet also Suche nach dem Unbekannten. Chefforscher ist der Google-Mitgründer Sergey Brin. Aufgebaut wurde das Unternehmen von dem deutschen Robotikexperten Sebastian Thrun.
Das Unternehmen wurde geschaffen, um die überaus ambitionierten Ziele der Google-Gründer umzusetzen. Larry Page möchte wie sein Vorbild Nikola Tesla als ein bedeutender Erfinder zum Fortschritt beitragen. Seine Philosophie hat er unter dem Begriff 10X Thinking zusammengefasst. Das soll bedeuten, es sei einfacher alles zehnmal besser zu machen, als nur 10 Prozent besser. Von Larry Page stammt der Satz „Es gibt kaum Konkurrenz beim Erforschen technologischer Grenzen, weil niemand so verrückt ist, es zu versuchen“.
Mountain View ist eine der bedeutendsten Städte im Silicon Valley. Google, LinkedIn, Symantec, Plaxo, die Mozilla Foundation, die Microsoft-Abteilungen MSN/Hotmail/Xbox und MSN TV sowie das NASA Ames Research Center sind nur einige High-Tech-Unternehmen, die in Mountain View ansässig sind. Auch Nokia Internet Communications hat ihr Hauptquartier in der Stadt. Außerdem wurde Intel hier gegründet und das Computer History Museum hat hier seinen finalen Standort gefunden.
Organisationen mit Hauptsitz in Mountain View
9GAG
23andMe
Actel
Alphabet
Coursera
Evernote
Frost & Sullivan
Geeknet
Google
Intuit
Jajah
LinkedIn
meebo
MobileIron
Mozilla Foundation
Notable Names Database
Plaxo
SETI-Institut
Symantec
Synopsys
Udacity
WhatsApp
Facebook Inc. ist ein US-amerikanisches Unternehmen mit Sitz in Menlo Park, Kalifornien. Der Gesellschaft gehören das soziale Netzwerk Facebook, die Video- und Foto-Sharing-App Instagram, der Messenger WhatsApp sowie Oculus VR, der Hersteller von Virtual-Reality-Hardware. Verzeichnete das Unternehmen im Jahr 2010 noch 2.127 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 1,97 Mrd. USD und einem Jahresüberschuss von 606 Mio. USD, wuchs es bis 2019 auf 44.492 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 70,7 Mrd. USD und einem Jahresüberschuss von 18,49 Mrd. USD. Im Januar 2019 erreichte der Börsenwert des Unternehmens 582 Mrd. USD.
Facebook bietet eine Vielzahl an Dienstleistungen im Web an, welche aufgrund der Finanzierung durch Werbung hauptsächlich kostenlos zur Verfügung stehen. Dazu gehören folgende Dienste und Geschäftsfelder:
Soziale Medien
Facebook, mit Fokus auf der sozialen Vernetzung mit Freunden und Bekannten. Instagram, ein Dienst zum Teilen von Fotos und Videos
Messaging via WhatsApp, Instagram Direct und Facebook Messenger
Videoplattformen
Facebook Watch, ein Video-on-Demand-Dienst, über welchen Shows und Serien auf Facebook vertrieben werden IGTV, eine mobile-first Videoapplikation von Instagram Kurzvideoportal Lasso, vor allem für die Lippensynchronisation von Musikvideos und anderen Clips
E-Commerce
Mit Facebook Marketplace hat Facebook einen Online-Marktplatz im Portfolio.
Auch WhatsApp mit WhatsApp Business und dem Produktkatalog sowie Instagram mit (teils angekündigten) Shopping-Features entwickeln sich Richtung E-Commerce.
Facebook hat ein integriertes Jobportal und erlaubt Job-Postings.
Dating – Facebook Dating.
Kollaborationssoftware für Unternehmen – Workplace by Facebook, ein Dienst, der Messaging, News Feed und Gruppen für die interne Unternehmenskommunikation bereitstellt (vgl. Facebook)
Facebook arbeitet darüber hinaus an der Digitalwährung Libra und einem zugehörigen Wallet namens Calibra.
Zunehmend dringt Facebook auch in das Hardwaregeschäft vor:
Mit der Übernahme von Oculus VR ist Facebook im Bereich der Virtuellen Realität tätig, und vertreibt VR-Headsets (Oculus Rift, Oculus Rift S, Oculus Quest, Oculus Go).
Seit 2018 bietet Facebook Portal an, ein Smart Speaker mit Display und einem Fokus auf Videoanrufen (Alexa integriert).
Facebook hat außerdem mehrfach durchscheinen zu lassen, an AR-Brillen zu arbeiten.
Amazon Echo ist ein intelligenter Lautsprecher und dessen Frontend zum sprachgesteuerten, internetbasierten intelligenten persönlichen Assistenten Alexa des US-amerikanischen Unternehmens Amazon. Er greift auf diverse herstellereigene Dienste sowie Dienste von Drittanbietern zu. Das Gerät wird seit dem 23. Juni 2015 in den Vereinigten Staaten und seit dem 26. Oktober 2016 in Deutschland verkauft.
Ohne Skill-Erweiterungen kann das Gerät Aktionen ausführen, wie beispielsweise das Abspielen von Musik, Setzen eines Weckers oder Timers, Begriffe erklären, Kalender verwalten etc. Amazon bietet darüber hinaus einen Store für sogenannte Skills, welche von Drittanbietern erstellt werden können. Skills werden vom Benutzer aktiviert und bieten zusätzliche Funktionen wie das Steuern von Smart Home-Geräten, Spiele, Nachrichten oder die Kommunikation mit einer Bank. In den USA stehen mittlerweile über 50.000 Skills zur Kommunikation mit Webdiensten zur Verfügung. Skills lassen sich einzeln über die mit Fire-OS-, Android- und iOS-Geräten kompatible Alexa-App oder per Sprachbefehl aktivieren. Mit dem zur Verfügung gestellten Alexa Skills Kit (ASK) lassen sich mit Alexa Webdienste nutzen. Seit Januar 2017 stehen zirka 500 deutschsprachige Skills zur Verfügung, die meisten in der Kategorie Spiele, Quiz & Zubehör, gefolgt von Bildung & Nachschlagewerke und Neuheiten & Humor. Seitdem wurde der Bestand allerdings weiter aufgestockt, sodass mittlerweile gut 3.000 Alexa-Skills auf Deutsch verfügbar sind. Während in den USA immer mehr bezahlpflichtige Skills auf den Markt kommen, können deutsche Nutzer bislang auch noch kostenlos auf die zusätzlichen Skills zugreifen. Ein paar Beispielsätze, welche Amazon Echo interpretiert, wären etwa „Alexa, setze Milch auf die Einkaufsliste“, „Alexa, welche Termine habe ich heute?“ oder „Alexa, spiele Musik ab“.
Es gibt mehrere Kooperationspartner wie beispielsweise BMW, Spotify, TuneIn Radio, Deutsche Bahn, Tagesschau, Spiegel Online oder TorAlarm, eine Fußball-App. Demnach sei es möglich, Alexa seinen verbundenen BMW abschließen zu lassen oder sich aktuelle Schlagzeilen von Nachrichtenseiten wie Spiegel Online oder die Fußballergebnisse vorlesen zu lassen. Das Gerät kann mit Hilfe der Hue Bridge und kompatiblen Leuchten (per App via WLAN steuerbares System von LED-Leuchten) die Beleuchtung im gesamten Haus oder im Garten steuern, wenn sie entsprechend vernetzt ist. Mit der Harmony-Fernbedienung von Logitech steuerbare Fernseher, AV-Receiver und Streaming-Boxen können auch über Alexa-Sprachbefehle gesteuert werden, womit die indirekte Nutzung von Netflix oder Amazon Video möglich ist. In den USA ist es möglich, Alexa den Kontostand abrufen zu lassen und Bestellungen bei Domino’s Pizza abzusetzen.
Amazons Prime-Kunden können auf Zuruf Musik und hunderttausende Prime-berechtigter Artikel bestellen, die von Amazon verkauft und/oder versandt werden. Der Spracheinkauf unterstützt auch die erneute Bestellung Prime-fähiger Produkte über die Amazon-Plattform. Bestellungen können nach der Aufgabe wieder storniert und bereits versandte Bestellungen nachverfolgt werden.
Prime Video (vorher Amazon Video und Amazon Instant Video) ist ein Onlinevideothek- und Video-on-Demand-Angebot des Onlineversandhandels Amazon.de, das durch den Zusammenschluss aus Amazon Prime und der von Amazon betriebenen Onlinevideothek Lovefilm am 26. Februar 2014 entstand
Zum Streamen von Inhalten nutzt Prime Video die Microsoft-Silverlight-Technologie und die Infrastruktur von Akamai. Einige Inhalte sind in hochauflösender Qualität vorhanden. Zur Wiedergabe dieser HD-Inhalte wird eine Internetverbindung mit mindestens 3,5 MBit/s sowie eine HDCP-Unterstützung aller Geräte benötigt. Die Wiedergabe von SD-Inhalten benötigt mindestens eine 900 kBit/s schnelle Verbindung. Seit 2015 unterstützt der Dienst auch die Videowiedergabe via HTML5 in den Browsern Firefox (ab Version 47), Google Chrome, Internet Explorer 11, Microsoft Edge, Opera (ab Version 31) und Safari (ab Version 5).
Bill Gates
William „Bill“ Henry Gates III [ˈwɪljəm bɪl ˈhɛnɹɪ geɪts] (* 28. Oktober 1955 in Seattle, Washington) ist ein US-amerikanischer Unternehmer, Programmierer und Mäzen. Er gründete 1975 gemeinsam mit Paul Allen das Unternehmen Microsoft und gilt in Folge dessen heute mit einem geschätzten Vermögen von 110 Milliarden US-Dollar als einer der reichsten Menschen der Welt.[1] 2008 zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück und ist seither über die von ihm und seiner Frau gegründete, wohltätige Bill & Melinda Gates Foundation hauptsächlich als Philanthrop aktiv. An diese hatte Gates im Rahmen der The Giving Pledge bis 2011 bereits ein Drittel seines Vermögens (knapp 28 Mrd. US-Dollar) gespendet. Inzwischen (Stand: 2018) hat Gates über 36 Mrd. US-Dollar an sie gespendet sowie angekündigt, bis zum Lebensende 95 Prozent seines Vermögens an sie abgeben zu wollen.
1975 brach Gates sein Studium ab, um sich ganz der Führung seiner Microsoft Corporation zu widmen. Schon wenige Jahre danach gelang ihm der große Coup, als er IBM das Betriebssystem MS-DOS lieferte. Den Posten des Chief Executive Officers (CEO) gab er im Januar 2000 an Steve Ballmer ab und war seitdem Aufsichtsratsvorsitzender und Chefentwickler. Am 15. Juni 2006 kündigte Gates an, sich bis zum Juli 2008 aus dem Tagesgeschäft von Microsoft zurückzuziehen und den Chefentwicklerposten dem bisherigen Technikchef Ray Ozzie zu überlassen, um sich dann verstärkt seiner Stiftung für wohltätige Zwecke anzunehmen. Er war bis 2014 weiterhin Chairman (Aufsichtsratsvorsitzender) und unterstützte Microsoft mit Ideen und Visionen.
Im November 2007 wurde Bill Gates von der Computing Technology Industry Association, CompTIA, zur einflussreichsten Person der IT-Welt der letzten 25 Jahre gewählt.
Gates war bis 2014 Chairman of the Board (vergleichbar mit einem Aufsichtsratsvorsitzenden) und bis 2006 Leiter der Entwicklungsabteilung (Chief Software Architect) des Unternehmens. Seit 2014 ist er technischer Berater bei Microsoft. Seit Dezember 2004 ist er auch Mitglied des Aufsichtsrats (Board of Directors) von Berkshire Hathaway. Am 12. September 2007 verabschiedete er sich auf der Unternehmensversammlung offiziell von seinem Unternehmen, am 27. Juni 2008 arbeitete er zum letzten Mal ganztägig bei Microsoft.
Die Microsoft Corporation [ˈmaɪ.kɹoʊ.sɒft] ist ein internationaler Hard- und Softwareentwickler und ein Technologieunternehmen mit Hauptsitz in Redmond, einem Vorort von Seattle im US-Bundesstaat Washington. Mit etwa 148.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 125,8 Milliarden US-Dollar ist das Unternehmen weltweit der größte Softwarehersteller und eines der größten Unternehmen überhaupt. Seit dem 4. Februar 2014 ist Satya Nadella Chief Executive Officer (CEO). Das Unternehmen ist bekannt für sein Betriebssystem Windows und sein Büro-Softwarepaket Office.
Das Unternehmen wurde am 4. April 1975 von Bill Gates und Paul Allen in Albuquerque (New Mexico) gegründet. Das Unternehmen zog am 1. Januar 1979 nach Bellevue (Washington) um. Am 26. Februar 1986 zog das Unternehmen auf den heutigen Platz, den Firmencampus in Redmond (Washington). Als Nachfolger von Gates war Steve Ballmer von 2000 bis 2014 CEO. Das Wort Microsoft ist ein Kofferwort aus englisch microcomputer und software.
Nach anfänglichen Erfolgen mit einem BASIC-Interpreter Ende der 1970er Jahre stellte das Unternehmen 1981 sein Betriebssystem MS-DOS vor, das im Auftrag von IBM entwickelt worden war. Der IBM-PC und dessen Nachbauten auf PC-Basis wurden in den 1980er Jahren vornehmlich mit diesem DOS-Betriebssystem ausgestattet. In den 1990er Jahren wurden das grafische Betriebssystem Windows und Microsofts Büro-Softwarepaket Office Marktführer im Bereich der Personal Computer.
Marktanteil und Nutzerzahlen
Seit den 1990er Jahren ist Microsoft Marktführer bei PC-Betriebssystemen und Office-Paketen. Das Unternehmen ist zudem mit den Produkten Xbox, Xbox 360, Xbox One, Windows Mobile und Outlook.com (ehemals Hotmail) in der Unterhaltungs- und Dienstleistungsbranche vertreten. Während vor den 2010er-Jahren Microsoft den gesamten Markt der Betriebssysteme dominierte, spielt das Unternehmen mittlerweile nur noch im Bereich der Personal Computer eine dominante Rolle. Allerdings sinkt der Marktanteil auch in diesem Bereich (siehe Grafik). Im Jahr 2016 lag der weltweite Anteil des Windows-Betriebssystems am großen und wachsenden Smartphone- und Tablet-Markt bei unter 2 Prozent; im Bereich der Server kam Windows weltweit nur noch auf einen Anteil von rund einem Drittel, hinter dem am weitesten verbreiteten Server-Betriebssystem Linux und noch knapp vor den ähnlich weit verbreiteten Unix-Systemen.
Durch die marktbeherrschende Stellung von Microsoft auf dem Desktop-Markt und die große Bedeutung der Computertechnik allgemein beeinflusst das Unternehmen auch andere Bereiche wie etwa den Arbeitsmarkt oder die Sprache.
Marktstatus
Microsofts Office-Suiten nehmen in den USA und in Europa eine marktbeherrschende Stellung ein; die Komponenten Word, Excel, PowerPoint, Access und Outlook bilden in heutigen Büroumgebungen den De-facto-Standard in ihren jeweiligen Anwendungsfeldern und haben ehemals konkurrierende Produkte wie die Textverarbeitung WordPerfect, die Tabellenkalkulationen Quattro Pro und Lotus 1-2-3 bzw. Symphony sowie das Datenbankverwaltungssystem Paradox verdrängt. Die größten Konkurrenten für Microsofts Office-Suite stellen OpenOffice.org beziehungsweise LibreOffice dar, das je nach Studie einen Marktanteil zwischen 5 % und 19 % hält.
Der HTML-Editor FrontPage, welcher für Windows erfolgte, war die weltweit meistverkaufte Software in ihrem Marktsegment und in der Premium-Version von MS Office 2000, XP und 2003 enthalten. Trotzdem wurde die Entwicklung 2003 eingestellt. „Microsoft Office SharePoint Designer 2007“ übernahm in MS Office 2007 ähnliche Funktionen, setzt aber einen SharePoint-Server voraus. Im Herbst 2007 trat Microsoft Expression Web die Nachfolge von Microsoft FrontPage an.
Skype for Business (von 2010 bis 2015 Lync, auch Microsoft Lync) ist eine proprietäre Anwendung von Microsoft, die verschiedene Kommunikationsmedien (Real-time Collaboration, IP-Telefonie, Videokonferenz) in einer einheitlichen Anwendungsumgebung zusammenfasst (siehe auch Unified Communications). Zielgruppen von Skype for Business sind mittlere und große Unternehmen und mit der Einführung von Skype for Business Online auch kleinere Unternehmen und Organisationen.
Im September 2017 gab Microsoft bekannt, dass Skype for Business in Zukunft durch die Kommunikationsplattform Microsoft Teams ersetzt werden solle.
Skype for Business erhebt Präsenzinformationen über die Mitarbeiter des Betriebs, erstellt also Anwesenheitslisten und protokolliert die Kommunikation zwischen den Mitarbeitern und bei Videokonferenzen.
Die Server-Technologie ermöglicht die Wartung von Computern von einem entfernten Rechner aus. Für die Internettelefonie wird das Session Initiation Protocol (SIP) und als Ergänzung für Instant Messaging und Präsenzinformationen der Standard SIMPLE eingesetzt. Dateien überträgt das System über die Protokolle RTP und SRTP, Online-Konferenzen über das Persistent Shared Object Model (PSOM). Der Lync-Client nutzt für die Verbindung zum Webkomponentenserver HTTPS, um Adressbücher herunterzuladen und Verteilerlisten zu erweitern. Zu den standardmäßig unterstützten Kombinationen zählen die verschlüsselte Kommunikation mit SIP über TLS und SRTP sowie das unverschlüsselte SIP über TCP und RTP. Die Lync Server-Technologie bietet auch die Anbindung an Chat-Dienste anderer Hersteller wie AOL Instant Messenger, Yahoo Messenger und Google Talk an.
Die aktuelle Servervariante ist Skype for Business Server 2015. Skype for Business ist als Client in Office 2016 und Office 365 enthalten.
Skype for Business wird für Windows und macOS angeboten. Daneben gibt es Apps für Android, iOS, und Windows Phone. Durch das offene SIP-Protokoll ist es möglich, auch mit anderen Clients, wie etwa dem Microsoft Communicator auf Nokia-Smartphones (Symbian 3 seit Anna-Update), eine Verbindung mit Microsoft Lync Server herzustellen. Des Weiteren ist eine App für Windows 8 und Windows 10 im Windows Store erhältlich.
Bill & Melinda Gates Foundation
Bill Gates und seine Frau Melinda unterhalten gemeinsam die Stiftung Bill & Melinda Gates Foundation, die über ein geschätztes Vermögen von annähernd 46,8 Milliarden US-Dollar verfügt und damit inzwischen die größte private, wohltätige Stiftung der Welt ist. Neben der Foundation, die Gelder an Zuwendungsempfänger zur weltweiten Verbesserung der Gesundheitsversorgung und Bekämpfung von extremer Armut sowie die Ermöglichung von Zugang zu Bildung und Informationstechnologie, verteilt, gibt es die Organisation Bill & Melinda Gates Foundation Trust, die die Vermögensanlageentscheidungen der Stiftung trifft.
Aktueller Schwerpunkt der Tätigkeit der Stiftung ist die Bekämpfung der Malaria sowie der Poliomyelitis (Kinderlähmung). Für ersteres hat Gates im Oktober 2005 eine Spende von 258,3 Mio. US-Dollar angekündigt. Im Januar 2009 kündigte er eine Spende von 255 Mio. US-Dollar an Rotary International zur Unterstützung des Rotary-Programms zur weltweiten Ausrottung der Poliomyelitis an.
Am 29. Januar 2010 gaben Bill und Melinda Gates bekannt, dass sie in den nächsten 10 Jahren insgesamt 10 Milliarden US-Dollar für Impfstoffe spenden wollen.
Bis zu seinem Tod will Gates nach eigenen Aussagen 90 bis 95 Prozent seines Gesamtvermögens spenden, nur 0,02 % seines Gesamtvermögens wird er jedem seiner Kinder zukommen lassen: nämlich 10 Millionen US-Dollar. Diese Zahlen sind allerdings nicht bestätigt. Einem Interview mit Gates Frau Melinda zufolge haben sie noch nie Zahlen dazu genannt. Sie bestätigt lediglich, dass das Erbe für ihre Kinder relativ gering ausfallen wird. Auch Warren Buffett hat einen großen Teil seines Vermögens für die Stiftung in seinem Testament zugesagt.
Für seine vorbildliche „Generosität und Philanthropie“ wurde Bill Gates zusammen mit seiner Frau 2006 der Prinz-von-Asturien-Preis für Internationale Zusammenarbeit verliehen. 2005 wurde er gemeinsam mit seiner Frau sowie dem irischen Musiker Bono für seine wohltätige Arbeit vom Time Magazine als Person of the Year gekürt.
Warnung vor Pandemien
Bill Gates warnt bereits seit Jahren – auch schon vor der COVID-19-Pandemie 2020 – vor den Gefahren einer weltweiten Pandemie. So brachte er zum Beispiel bei einem TED-Talk im Jahre 2015 seine Sorge zum Ausdruck, dass von neuartigen Krankheitserregern heutzutage sogar eine größere Gefahr ausgehe als von Atomraketen und militärischen Konflikten, und plädierte dafür, im Kampf gegen Mikroben aufzurüsten. 2018 soll er auch den amerikanischen Präsidenten Donald Trump in einem Gespräch dazu aufgefordert haben, mehr in entsprechende Schutzmaßnahmen zu investieren.
Im Februar 2020 kündigte er an, dass seine Stiftung rund 100 Millionen Dollar in Maßnahmen für eine globale Antwort auf die Corona-Pandemie spenden werde, und im März, dass seine Stiftung zusammen mit Wellcome und Mastercard bis zu 125 Millionen Dollar in die Entwicklung von Medikamenten zur Behandlung von COVID-19 investieren werde. Die Bill & Melinda Gates Foundation unterstützte im Rahmen dessen unter anderem die Tübinger Firma Curevac, die einen Coronavirusimpfstoff entwickelt. Gates sprach sich zudem für eine Massenentwicklung eines Impfstoffes gegen das Coronavirus aus.
Am 28. Februar 2020 veröffentlichte er einen Beitrag zum New England Journal of Medicine über die Perspektiven der Pandemie, in dem er den Fokus auf die Bekämpfung in Ländern niedrigen und mittleren Einkommens (LMIC) legte und den Aufbau einer Infrastruktur für Vorkehrungen gegen ähnliche oder schlimmere zukünftige Pandemien empfahl.
Vermögen
Nach Schätzungen des Forbes Magazine führte Gates zwischen 1994 und 2014 15 Mal die Liste der reichsten Menschen der Welt an. Im Juli 2017 wurde er hier von Amazon-Gründer Jeff Bezos abgelöst. Zu diesem Zeitpunkt wurde das Vermögen von Gates auf 90 Milliarden US-Dollar geschätzt. Dieses verteilt bzw. investiert er über seine im Jahr 1995 gegründete Holding Cascade Investment. Er besitzt derzeit (2020) etwa 1,3 % der Anteile an Microsoft.
Im Juni 2010 startete Gates zusammen mit Warren Buffett die Initiative The Giving Pledge, in der die sogenannten US-amerikanischen „Superreichen“ Geld an wohltätige Zwecke spenden sollten. Im August 2010 verschrieben sich dieser Kampagne bereits 40 US-Dollar-Milliardäre. Laut dem Forbes Magazine stieg ihre Zahl bis zum März 2014 auf über 100 an.
Trivia
Unter Gates privaten Käufen befindet sich der Codex Leicester, eine Sammlung von Notizen von Leonardo da Vinci, den er 1994 für 30,8 Millionen Dollar bei einer Auktion erwarb.
Gates lernte Bridge als Kind von seinen Eltern. Er spielt regelmäßig bei den US-amerikanischen North American Bridge Championships mit und gewann 2017 den Swiss Teams Wettbewerb.
Kontroversen
Expansionsstrategie Microsoft
Oft wird Bill Gates als Gründer und prägender Manager von Microsoft persönlich für eine aggressive Expansionsstrategie des Konzerns verantwortlich gemacht. Er steht mit seinen Geschäftspraktiken dabei immer wieder im Fokus der Kartellbehörden. Zeitweilig drohte sogar eine Zerschlagung des Konzerns. Kritiker bemängeln, er strebe ein illegales Monopol an.
Kritik an TRIPS-Unterstützung
Der Journalist Greg Palast wirft Gates vor, mit seiner Stiftung unlauter zu handeln. Gates unterstützt das TRIPS-Abkommen, welches international verschärfte Standards geistiger Eigentumsrechte einfordert. Kritiker behaupten, dass das TRIPS-Abkommen zur Verteuerung von Medikamenten in Entwicklungsländern führe und die Herstellung von Generika enorm erschwere. Dadurch, so die Kritiker, würden für weit mehr Menschen lebensnotwendige Medikamente unzugänglich werden, als durch Gates’ Stiftung finanziert werden könnten. Andererseits lässt sich entgegenhalten, dass ohne Regeln über geistiges Eigentum wie in TRIPS formuliert weniger Forschung im medizinischen Bereich stattfände und viele Medikamente daher erst gar nicht entwickelt würden.
Zuspruch erhielt Gates dagegen von Christoph Blenn, Director of External Relations beim Globalen Fonds zur Bekämpfung von AIDS, Tuberkulose und Malaria, der auch mit der Gates-Stiftung zusammenarbeitet: „Wir haben da völlig freie Hand und können Generika auch in Indien oder anderen Ländern, in denen sie am preisgünstigsten sind, kaufen.“ Die Gates-Stiftung bestehe nicht darauf, nur patentierte Markenprodukte zu kaufen.
Edward Snowden
Im Rahmen eines Interviews mit dem US-Magazin Rolling Stone brachte er seine Abneigung gegenüber dem Whistleblower und ehemaligen Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden zum Ausdruck, da dieser das Gesetz gebrochen habe und nicht im Land geblieben sei. Er empfinde kaum Bewunderung für ihn.
Ausmaß von Flugreisen
Eine Untersuchung der Universität Lund zum Thema Superemittenten wies Gates alleine für 2017 nach, dass er in dem Jahr 59 Flüge im Privatjet unternahm und über 200.000 Flugmeilen geflogen ist. Sein CO2-Ausstoß entspricht somit dem CO2-Ausstoß von etwa 10.000 durchschnittlichen Personen. Diese Zahlen wurden Gates vorgeworfen, da sein Engagement sich auch auf die Überwindung der Klimakrise richtet; Gates bezeichnet das Ausmaß seiner Flugreisen hingegen als „schuldiges Vergnügen“ („guilty pleasure“).
Zustiftung von Warren Buffett
Am 25. Juni 2006 kündigte Warren Buffett eine Zustiftung von Berkshire Hathaway B Aktien an, die zu diesem Zeitpunkt 32,5 Milliarden US-Dollar wert waren. In einem Interview mit dem US-Business-Magazin Fortune hatte der zeitweise reichste Mann der Welt angekündigt, 85 Prozent seiner Aktien an diverse Stiftungen zu verschenken. Etwa fünf Sechstel davon sollten der Bill & Melinda Gates Foundation zugutekommen, der Anteile über mehrere Jahre überschrieben werden. Buffetts Gesamtvermögen wurde zu diesem Zeitpunkt auf rund 45 Mrd. US-Dollar geschätzt (Forbes the World’s Richest People 2006). Die erste Zahlung im Wert von 1,6 Mrd. US-Dollar erfolgte im Juni 2006, die zweite im Wert von 1,76 Mrd. US-Dollar im Juli 2007, die dritte im Wert von 1,8 Mrd. US-Dollar im Juli 2008, die vierte im Wert von 1,25 Mrd. US-Dollar im Juli 2009 und eine weitere im Wert von 2,86 Mrd. US-Dollar im Juli 2016.
Divestment
Im März 2015 starteten die britische Zeitung The Guardian und die Klimaschutzinitiative 350.org die Kampagne Keep it in the ground. In der zentralen Forderung der ersten Kampagnenphase wurden der Wellcome Trust und die Bill-und-Melinda-Gates-Stiftung aufgerufen, ihre Anteile an Unternehmen der fossilen Energieerzeugung im Sinne des Divestment abzustoßen. Im Laufe des Jahres 2015 verkaufte die Stiftung daraufhin ihre Anteile an ExxonMobil in Höhe von 824 Mio US-Dollar, im Herbst 2015 folgte ihr Anteil an BP in Höhe von 187 Mio. US-Dollar. Während die Divestment-Bewegung den Verkauf der Anteile als Erfolg feierte, warnten kritische Stimmen, dass der Besitz und Kauf von Firmenanteilen erst ab einer Summe von 100 Mio. US-Dollar gemeldet werden muss. Somit ließe sich anhand des Verkauf der Anteile von BP und ExxonMobil kein Paradigmenwechsel in der Stiftung belegen.
Kritik
Im Januar 2007 veröffentlichten Journalisten der Los Angeles Times einen Bericht, in dem sie der Stiftung vorwarfen, nicht ausreichend zu prüfen, ob die von ihr geförderten Unternehmen umweltverschmutzend agieren oder teure AIDS-Medikamente verkaufen („blind-eye investing“).
Eine andere Kritik bezieht sich auf die enge Verknüpfung der Stiftung mit dem Agrochemiekonzern Monsanto, der seinerseits in der Kritik steht, die angestammte Landwirtschaft in Afrika zu bedrohen und vor allem über die Patentierung von bestimmten Pflanzen-, Gemüse- und Getreidesamen (Saatgut) in wirtschaftlicher Abhängigkeit zu halten.
Der Arzt David McCoy kritisierte 2014 unter anderem die Konzentration auf wenige ausgewählte Technologien und Krankheiten, das fehlende Bekenntnis zu sozialer Gerechtigkeit und nachhaltiger Entwicklung und dass die Stiftung keine Ethik- und Nachhaltigkeitsstandards für ihre Geldanlagen hat.
Der Stiftung wird vorgeworfen, dass sie gezielt Maßnahmen von Firmen propagiere und unterstütze, deren Aktien sie hält. Beispielsweise speist sich das Budget der Weltgesundheitsorganisation mittlerweile unter anderem auch aus Spenden dieser Stiftung, so dass diese auf die Politik der WHO Einfluss ausüben könnte. So wurde die WHO 2018 nur noch zu einem Fünftel durch Beiträge der Mitgliedsländer finanziert, die weiteren Mittel stammen aus Spenden. Die Gates-Stiftung ist mit fast 210 Millionen Euro dabei der größte WHO-Spender. Sie legt dabei fest, für welche Programme ihre Spenden verwendet werden sollen.
Warren Edward Buffett (* 30. August 1930 in Omaha, Nebraska) ist ein US-amerikanischer Großinvestor, Unternehmer und Mäzen. Nahezu sein gesamtes Vermögen ist in dem von ihm aufgebauten und geleiteten Investment-Unternehmen Berkshire Hathaway angelegt, dessen größter Aktionär er selbst ist. Im August 2015 hielt er immer noch knapp 19 % der Gesellschaftsanteile, obwohl er seit 2006 kontinuierlich Aktien für Spenden verkauft.
Er ist mit rund 83 Milliarden Dollar der drittreichste Mensch der Welt. Die Aktie seines Unternehmens ist die teuerste an der Börse zu kaufende Aktie der Welt.
Biografie bis 1956
Warren Buffett wurde als zweites Kind des Brokers und späteren Kongressabgeordneten Howard Buffett und dessen Frau Leila (geb. Stahl) in Omaha geboren. Er war von 1952 bis zu ihrem Tode am 29. Juli 2004 mit Susan Buffett (geb. Thompson) verheiratet. Aus der Ehe sind die drei Kinder Howard, Susan und Peter hervorgegangen.
Sein erstes Geld verdiente Buffett im Sommer 1936, indem er Coca-Cola-Sixpacks für 25 Cent kaufte und die Einzelflaschen für jeweils fünf Cent wieder verkaufte. Später verdiente er Geld als Zeitungsbote, mit der Vermietung von Flipperautomaten und dem Verkauf gebrauchter Golfbälle. Seine ersten Erfahrungen mit Geldanlagen und dem Aktienhandel machte er im Unternehmen seines Vaters. Dort erwarb er im Alter von elf Jahren seine ersten drei Aktien. Es handelte sich um Vorzugsaktien (Preferred shares) des Unternehmens Cities Service (der späteren Citgo Petroleum Corporation (Citgo), die sich heute im Staatsbesitz von Venezuela befindet) für 38,25 US-Dollar, und er verkaufte sie, nachdem die Aktie zwischenzeitlich auf 27 US-Dollar gefallen war, für ca. 40 US-Dollar. Mit 14 Jahren kaufte er eine 16 ha große Farm in Omaha für 1200 US-Dollar, die er verpachtete. Als er 17 war, kaufte er zusammen mit Freunden einen schrottreifen Rolls-Royce für 350 US-Dollar. Nachdem sie ihn instand gesetzt hatten, konnten sie ihn für 35 US-Dollar pro Tag vermieten.
Nach Studien an der zur University of Pennsylvania gehörenden Wharton School und der University of Nebraska erwarb er 1951 an der Columbia University in New York den Master in Economics. Dort war einer seiner Lehrer der „Vater“ der Fundamentalanalyse, Benjamin Graham. Danach arbeitete er im Unternehmen seines Vaters, Buffett-Falk & Company. Während dieser Zeit absolvierte er einen Dale-Carnegie-Kurs für Kommunikation und Menschenführung und hielt daraufhin seine erste Vorlesung an der University of Nebraska zum Thema Investment Principles. 1954 nahm er das Angebot seines ehemaligen Lehrers Graham an, in dessen Brokerunternehmen Graham-Newman als Wertpapieranalyst zu arbeiten.
Buffett hat seit Beginn seiner geschäftlichen Aktivitäten im Jahre 1956 beinahe konstant überdurchschnittlich hohe Renditen jenseits von 20 % p. a. erwirtschaftet. Er erreichte dies fast ausschließlich als Investor durch Auswahl von Aktien, Unternehmen und Anleihen und mit betont langfristigem Anlagehorizont. Er übertraf dabei die führenden Aktienmärkte bei Weitem und das, „ohne dabei ungebührliche Risiken einzugehen“ oder „eine Spur von Opfern zu hinterlassen“. Dazu kommt seine in der Börsenwelt wohl einzigartige Fähigkeit, seine Profession meist in Form jährlicher Essays mit Wortwitz, Bescheidenheit, Humor und einem gewissen Hang zur (Selbst-)Ironie öffentlich darzustellen, was ihm den Spitznamen „Orakel von Omaha“ eingebracht hat. Buffett lebt bis heute in dem Haus in Omaha, das er 1958 für 31.500 US-Dollar erworben hat.
1956 bis 1969: Buffett Partnership
Nachdem sich Graham 1956 ins Privatleben zurückgezogen hatte, gründete Buffett 25-jährig am 1. Mai 1956 in Omaha seine erste private Kommanditgesellschaft (Buffett Partnership) mit einer eigenen symbolischen Einzahlung von 100 US-Dollar. Weitere 105.000 US-Dollar wurden von sieben Verwandten und Bekannten beigesteuert.
Der im Laufe der Jahre nach Teilnehmern und Einlagen kräftig wachsende Investmentpool erzielte von 1956 bis 1969 ein durchschnittliches jährliches Anlageergebnis von 29,5 % (dabei verdiente Buffett 25 % des über 6 % hinausgehenden Anlageergebnisses). Für die Anfangsinvestoren wurden so (nach Abzug von Buffetts Erfolgsanteil) aus 10.000 US-Dollar, 150.000 US-Dollar, im gleichen Zeitraum hätte eine Investition in den Dow-Jones-Index lediglich einen Betrag von etwas mehr als 15.000 US-Dollar ergeben.
Gegen Ende der 1960er Jahre beunruhigten Buffett die immer stärker auf kurzfristige Kurssteigerungen und hochspekulative Aktien setzenden Akteure an der Wall Street. So schrieb er schon 1967 in einem Brief an seine Anleger: „Ich kann mit den herrschenden Bedingungen nichts mehr anfangen“. Nach dem Zusammenbruch der hochriskanten Aktien und Investmentfonds 1969 bis 1971 sollten die 1960er Jahre in der Rückschau als „Go-Go-Years“ bekannt werden (benannt nach dem gleichnamigen Buch des bekannten Autors John Brooks), besonders personifiziert durch Personen wie Fred Carr (Enterprise Fund), Fred Mates (Mates Fund), Gerald Tsai (Manhattan Fund) und nicht zuletzt Bernard Cornfeld und sein Imperium Investors Overseas Services.
Ab 1969: Berkshire Hathaway
Konsequenterweise löste Buffett 1969 den Investmentpool auf und bot seinen Investoren an, ihr Geld in Anteile von Berkshire Hathaway zum damaligen Kurs von etwa 43 US-Dollar/Anteil (ein solcher Anteil wurde im Dezember 2017 das erste Mal mit mehr als 300.000 US-Dollar gehandelt) zu tauschen.
Zum Zeitpunkt der Auflösung seines Investmentpools 1969 hatte Buffett durch den Kauf einer Versicherung (National Indemnity), einer Zeitung (Sun Newspapers of Omaha) sowie einer Bank (Illinois National Bank&Trust) das noch vorhandene Kapital von Berkshire Hathaway bereits teilweise in textilfremde Beteiligungen investiert. Er wiederholte damit ein Verhalten, das er bereits 1962 nach dem Erwerb der Mehrheit an Dempster Mill gezeigt hatte: Das Kapital eines wenig aussichtsreichen Unternehmensgeschäftes in vielversprechendere Beteiligungen fließen zu lassen.
Die von ihm 1965 für seinen Investmentpool erworbene Berkshire Hathaway diente ihm in der Folge als Investitionsvehikel, das er im Laufe der Zeit von einem Textilunternehmen in eine Holdinggesellschaft mit Schwerpunkt im Versicherungsgeschäft umwandelte – mit mittlerweile 66 eigenen Unternehmen und vielen weiteren Beteiligungen.
Der Grund für die Übernahme von Berkshire Hathaway war nach Buffetts späteren Angaben eine falsche Aussage des damaligen Geschäftsführers Seabury Stanton. 1962 begann Warren Buffett Aktien von Berkshire Hathaway zu kaufen, nachdem er, immer wenn das Unternehmen eine Textilfabrik verkaufte, ein Muster erkannt hatte. Mit der Zeit merkte Buffett jedoch, dass die Textilwirtschaft nachließ und sich die finanzielle Situation des Unternehmens nicht verbessern würde. 1964 machte Stanton das mündliche Angebot, dass das Unternehmen die Anteile von Buffett für 11 1⁄2 $ pro Aktie zurückkaufen würde. Wenige Wochen später erhielt Buffett das Angebot in schriftlicher Form, allerdings für lediglich 11 3⁄8 $. Buffett gab später zu, dass ihn das wütend machte. Anstatt die Aktien zu verkaufen, entschied sich Buffett dafür, Berkshire Hathaway zu übernehmen und Stanton in der Folge zu feuern. Er bezeichnete die Übernahme jedoch später als Fehler aufgrund der schlechten Lage von Berkshire Hathaway.
Buffett besaß Anfang 1970 neben Berkshire Hathaway noch Beteiligungen an Diversified Retailing und Blue Chip Stamps. Diese beiden Unternehmen fusionierte er später mit Berkshire Hathaway (1979 Diversified Retailing, 1982 Blue Chip Stamps), nachdem Mitte der 1970er Jahre die amerikanische Börsenaufsicht SEC nicht zuletzt wegen vermuteter Interessenkonflikte gegen ihn ermittelt hatte (Blue Chip Stamps war ebenfalls eine Art Investmentholding).
Einer breiten Öffentlichkeit war Buffett lange Zeit unbekannt. Das änderte sich erst, als der bekannte Finanzbuchautor George W. Goodman (besser bekannt unter seinem Pseudonym „Adam Smith“) 1972 Warren Buffett und Benjamin Graham ein eigenes Kapitel in seinem Buch Supermoney widmete.
An der Wall Street hatte der Zusammenbruch der hochspekulativen Aktien Ende der 1960er zu einer Flucht in Aktien von soliden Unternehmen mit guten Gewinnen und bewährten Erfolgsgeschichten geführt. Durch die Massenbewegung in die sogenannten Nifty-Fifty oder Vestal-Virgins wurden jetzt deren Kurse, wie vorher die der spekulativen Aktien, in immer unwahrscheinlichere Höhen getrieben. Schließlich sollte auch diese Blase 1973/74 platzen. Erst Ende 1974, fast am Ende eines fünfjährigen Bärenmarktes, der die schlimmsten Kursverluste seit der Großen Depression gebracht hatte, meldete sich Buffett zu Wort. In einem Forbes-Interview sagte er: „Jetzt ist die Zeit zu investieren und reich zu werden.“ Buffett selbst hatte schon vor 1974 viele Beteiligungen erworben. Als bis heute hochprofitable Investitionen sollten sich dabei die 1973 erfolgte Beteiligung an der Washington Post und der Erwerb des Süßwarenherstellers See’s Candies 1972 (über Blue Chip Stamps) erweisen.
In den 1980er Jahren machte Buffett Schlagzeilen durch den Aufbau größerer Aktienbestände von Coca-Cola, American Express und Gillette. Daneben erwarb Berkshire Hathaway auch immer wieder ganze Unternehmen, so 1983 den erfolgreichen Möbelhandel Nebraska Furniture Mart, 2003 den größten amerikanischen Hersteller von Unterkünften in Trailerparks, Clayton Homes, und die dazugehörenden Kreditbanken, die größten ihrer Art in den USA (siehe unten, Rechtsstreit und Kontroversen). Weiterhin erregte er großes Aufsehen, als er 1991 das durch einen Skandal um Manipulationen bei der Versteigerung amerikanischer Staatsanleihen in existentielle Not geratene Wall-Street-Haus Salomon Brothers vor dem Untergang rettete.
Buffetts Frau Susan entschied sich 1977 nach 25-jähriger Ehe, nicht mehr mit Buffett zusammenzuleben, und zog nach San Francisco, um als Sängerin und politische Aktivistin zu arbeiten, hielt jedoch bis zu ihrem Tod 2004 die Partnerschaft mit ihm aufrecht. Susan machte Buffett dann mit Astrid Menks bekannt, die mit ihrem Einverständnis seine ständige Begleiterin wurde und mit ihm zusammenzog. Dabei traten Warren und Susan weiterhin als Paar auf. Susan und Astrid verstanden sich gut – Freunde erhielten oft Einladungen, die alle drei unterschrieben hatten. Die Beziehung von Warren, Susan und Astrid kann als polyamore Dreiecksbeziehung bezeichnet werden. An seinem 76. Geburtstag heiratete Buffett Astrid Menks im Haus seiner Tochter Susie.
2009 erwarb Buffett für 3 Mrd. US-Dollar Aktien der Dow Chemical. 2014 wurden sein Vermögen sowie seine Beteiligungen auf 65 Mrd. US-Dollar geschätzt.
Der Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit von Berkshire Hathaway liegt heute neben passiven Beteiligungen im Geschäft der mittlerweile über 60 in verschiedenen Geschäftsfeldern tätigen Eigengesellschaften und im Erst- und Rückversicherungsgeschäft, dokumentiert durch die Eigengesellschaften Berkshire Hathaway Reinsurance Group und Berkshire Hathaway Primary Group sowie GEICO (fünftgrößter Kfz-Versicherer der USA) und General Re (fünftgrößter Rückversicherer der Welt).
Trotz der Größe, die Berkshire Hathaway mittlerweile erreicht hat, ist es Buffett in den vergangenen Jahrzehnten gelungen, überdurchschnittliche Anlageergebnisse von etwa 20 % zu erzielen, wenn auch das jährliche Anlageergebnis seit 1965 auf mittlerweile 20,2 % gesunken ist. Buffetts Vermögen wird zu 99 % durch seine Beteiligung an Berkshire Hathaway repräsentiert.
Auf den Hauptversammlungen erregt Buffett immer wieder Aufmerksamkeit durch scharfsinnige, selbstkritische und humorvolle Bemerkungen in den Jahresberichten. Die Jahreshauptversammlungen, die zuletzt von mehr als 37.000 Menschen besucht wurden, tragen mittlerweile den Namen Woodstock für Kapitalisten.
Berkshire Hathaway hat derzeit 5 Mrd. US-Dollar bei Goldman Sachs platziert. Buffett hat Goldman Sachs gegenüber dem Betrugsvorwurf des SEC in Schutz genommen. Charles Munger, Vizepräsident von Berkshire Hathaway, unterschied jedoch zwischen Legalität und Ethik.
Buffetts Investmentgesellschaft erklärte zum langfristigen Ziel, das gesamte Eisenbahntransportwesen in den USA zu kontrollieren. Ende 2009 erhöhte Berkshire Hathaway für 44 Mrd. US-Dollar seinen Anteil von 22,6 % an US-Eisenbahn-Konzern Burlington Northern Santa Fe auf 100 %.
Buffett besaß 2009 28,5 % der Anteile von Berkshire Hathaway, entsprechend einem damaligen Kurswert von 36 Mrd. US-Dollar.
Anlagegrundsätze
Warren Buffett und Barack Obama im Weißen Haus, Juli 2011.
Warren Buffett gilt als Verfechter des Value Investing und als der erfolgreichste Schüler Benjamin Grahams und dessen Theorien aus den Büchern Security Analysis und The Intelligent Investor. Er wurde im Laufe der Zeit aber auch von anderen Investoren wie Philip Fisher beeinflusst. Gleichzeitig ist er erklärter Gegner der Markteffizienzhypothese und der Modernen Portfoliotheorie.
Obwohl Warren Buffett in seinem Unternehmen nur wenig von Dividenden hält, achtet er bei seinen Investments stark auf hohe und steigende Dividenden, die schon seit mehreren Jahrzehnten ausgezahlt werden. Bei Berkshire Hathaway behält er, seitdem er über die Kontrolle des Unternehmens verfügt, alle Gewinne ein. Dieses Geld nutzt das Management für Aktienrückkäufe, wenn sie den Kurs für zu tief halten.
Zentrales Anlagekriterium ist dabei das Konzept der „Sicherheitsmarge“. Der Erwerber eines Wertpapiers soll demnach den inneren Wert des Papiers ermitteln und prüfen, ob der Preis dieses Wertpapiers an der Börse zu seinen Gunsten niedriger ist als der ermittelte Wert. Der innere Wert wird dabei durch viele Faktoren bestimmt, die bei Graham vor allem nach quantitativen objektiven Kriterien (Liquidationswert des Unternehmens, KGV, Kurs-Buchwert-Verhältnis, Verschuldungsgrad, Ertragskraft der Vergangenheit, Dividendenrendite) ermittelt werden.
Häufig ist zu lesen, dass er von Grahams Lehren mit der Zeit abgerückt sei, da er bei vielen Käufen stark auf qualitative Elemente Wert legte (Fähigkeiten und Integrität des Managements, Qualität des Geschäftes, Ertragskraft der Zukunft). Bei der Bewertung qualitativer Elemente wurde Buffett von Philip Fishers Buch Common Stocks and Uncommon Profits, vor allem aber von seinem Freund Charles Munger beeinflusst. Munger und Fisher fordern die Bereitschaft, das zu investierende Kapital stark in wenigen Beteiligungen zu konzentrieren und lehnen eine starke Diversifikation ab. Der qualitative Ansatz zeigte sich bei Buffett schon früh, als er beispielsweise 1964 Anteile an dem durch den Salatöl-Skandal in große Schwierigkeiten geratenen Finanzdienstleister American Express erwarb oder sich 1976 an dem vom Zusammenbruch bedrohten Versicherer GEICO beteiligte. In beiden Fällen betrachtete Buffett die momentanen Probleme als überwindbar und das eigentliche Geschäft der Unternehmen als gesund und hochprofitabel.
Zwar hat Buffett immer wieder bei der Beurteilung des inneren Wertes eines Unternehmens starken Wert auf subjektive Kriterien gelegt, er hat aber die Grundlagen von Benjamin Grahams Anlagephilosophie nie verlassen. Kernpunkt bleibt, dass der Erwerb eines Unternehmens zu einem sehr attraktiven Preis erfolgen muss. Buffett selbst wird nicht müde zu erklären, dass sein Anlageerfolg kein Einzel- oder Zufallserfolg sei, sondern auf den Lehren von Graham beruhe. Die „Sicherheitsmarge“ und der innere Wert eines Unternehmens können seiner Meinung nach von verschiedenen Investoren verschieden ermittelt werden. So präsentierte er 1984 bei einer Rede an der Columbia University mehrere Investoren (Stan Perlmeter, Bill Ruane, Walter Schloss), die durch die Beachtung von Grahams Prinzipien überragenden Anlageerfolg über lange Zeiträume gehabt haben. Aus dieser Ansprache ging sein berühmt gewordener Essay The Superinvestors of Graham-and-Doddsville hervor.
Immer wieder legt Buffett beim Erwerb eines Unternehmens deutlich mehr Wert auf subjektive Elemente als Graham. So ist er bereit, für ein Unternehmen und seinen in einem von ihm als großartig beurteilten Geschäft enthaltenen „Goodwill“ einen deutlich über dem eigentlichen Buchwert liegenden Preis zu bezahlen (im Geschäftsbericht 1983 erläuterte er diesen Ansatz ausführlich sowohl allgemein als auch speziell am Beispiel von See’s Candies). Die subjektive Ausrichtung zeigt sich auch darin, dass Buffett den Vorsitzenden der Unternehmen, in die er investiert, großes Vertrauen entgegenbringt, sie und ihre Arbeitseinstellung sehr schätzt und ihnen fast völlige Freiheit bei der Führung der Geschäfte lässt, wobei er sich wünscht, dass sie so lange wie möglich weiterarbeiten. Buffett hat demgemäß lediglich einen weitergefassten und vielseitigeren Ansatz zur Ermittlung des inneren Wertes entwickelt, als das bei Graham der Fall ist.
Außerdem sollen Anleger nach Buffett nur in solche (möglichst „simple“) Unternehmen investieren, deren Geschäft sie verstehen. Buffett, der nach seiner Ansicht nichts von Technik versteht, hat deshalb so gut wie nie in techniklastige Unternehmen investiert. 1997 lehnte er das Angebot des damaligen Microsoft-Vizepräsidenten Jeff Raikes ab, ins Unternehmen seines Freundes Bill Gates zu investieren, obwohl sich Raikes alle Mühe gab, ihn von den Vorzügen von Microsoft zu überzeugen.
Weiterhin soll sich der Investor immer als Teilhaber des Geschäftes und nicht als auf kurzfristige Kurssteigerungen schielender Spekulant sehen. Konsequenterweise soll der Anleger die Marktschwankungen ignorieren, da er bei einem wohldurchdachten Erwerb nach den Regeln der „Sicherheitsmarge“ darauf vertrauen kann, dass sich diese irgendwann zu seinen Gunsten realisiert. Nach Buffett soll es ihm egal sein, wenn die Börse jahrelang geschlossen bleibt und er soll die erworbenen Aktien im Idealfall „für immer“ erwerben.
Buffett selbst fasst die Charakteristiken eines lohnenden Investitionszieles immer wie folgt zusammen:
„Wir investieren nur in ein Unternehmen, wenn wir (1) die Geschäfte verstehen, (2) die langfristigen Aussichten des Unternehmens gut sind (bewiesene Ertragskraft, gute Erträge auf das investierte Kapital, keine oder nur geringe Verschuldung, attraktives Geschäft), (3) das Unternehmen von kompetenten und ehrlichen Managern geleitet wird und (4) sehr attraktiv bewertet ist.“
Am Beispiel des Nebraska Furniture Mart, den Buffett 1983 kaufte, erklärt er, dass er vor jedem Kauf überlegt, ob und wie er mit dem Unternehmen konkurrieren könnte: „Ich würde lieber gegen Grizzlies kämpfen, als mit Mrs. B. und ihren Nachkommen zu konkurrieren. Sie kaufen brillant ein, sie operieren mit Kostenrelationen, von denen ihre Konkurrenten nicht einmal zu träumen wagen, nur um dann ihre Ersparnisse an die Kunden weiterzureichen. Es ist das ideale Geschäft – eines, das außergewöhnlichen Wert für die Kunden schafft, was sich wiederum großartig für die Unternehmenseigentümer auswirkt.“
Buffetts Abneigung gegenüber Verschuldung zeigte sich, als er einmal sagte, dass selbst eine 99-%-Wahrscheinlichkeit, mit geliehenem Geld eine höhere Rendite zu erzielen, nicht das 1-%-Risiko rechtfertigt, durch die Schulden in einem unvorhergesehenen Fall in Schwierigkeiten zu geraten. Dabei definiert er Risiko nicht als Volatilität, sondern, wie Benjamin Graham, als die Möglichkeit des permanenten Verlustes von Kapital. Man dürfe niemals vergessen, so Buffett, dass einem das Geld anderer Menschen anvertraut wurde, daher sollte auch der kleinste Geldbetrag mit äußerster Sorgfalt verwaltet werden.
Im Jahr 2018 veröffentlichte eine wissenschaftliche Zeitschrift eine Formel, die Buffetts Anlageergebnisse recht gut nachbilden kann. Die Forscher zogen den Schluss, dass Buffetts Anlageerfolg eher auf der Auswahl seiner Unternehmensbeteiligungen beruht als auf seinem Einfluss auf das Management der Unternehmen.
Allerdings nutzte Buffett das Instrument Schulden indirekt, aber ausgiebig, über Versicherungsprämien, die nicht sofort ausgezahlt werden (sog. Float). Im Jahr 2011 wies Berkshire Float im Wert von knapp 71 Mrd. USD aus. Frazzini (2018) gibt Buffetts Leverage mit 1,4 bis 1,7 an.
Derivate
Buffett gilt als harscher Kritiker von Derivategeschäften. So meinte er im Jahr 2002, dass die Menge an Derivaten „nur durch die Einbildungskraft der Menschen“ begrenzt sei, nämlich von „Madmen“ (Wahnsinnigen). Bei Berkshire Hathaway plädierte er nach dem Erwerb des Rückversicherers General Re für den Ausstieg aus dem Derivategeschäft, dies aber – zu seinem späteren Bedauern – nicht nachdrücklich genug.
Im Februar 2003 widmete er dem Thema Derivate ein eigenes Kapitel in seinem jährlichen Anleger-Brief und prägte dabei den Begriff der Financial Weapons of Mass Destruction (Finanzielle Massenvernichtungswaffen), deren Risiken von den Zentralbanken nicht kontrolliert werden können und deren Auswirkungen für das Finanzsystem tödlich sein könnten. Im Bericht von 2005, nachdem im Derivategeschäft von General Re über 400 Mio. US-Dollar Verluste aufgelaufen waren, erneuerte er diese Kritik. In Hinsicht darauf bemerken Damian Paletta und Scott Patterson im Wall Street Journal, dass das Unternehmen durch verstärktes Lobbying bei der Gesetzesreform der Regulierung solcher Geschäfte auffällt.
Im Jahr 2008 verkaufte er jedoch Derivate in Form von Verkaufsoptionen auf die Börsenindizes S&P 500, FTSE 100, Euro-Stoxx 50 und Nikkei 225 mit Laufzeiten zwischen 10 und 20 Jahren. Er nahm damit sofort eine Prämie von 5 Mrd. USD ein und ging damit auf dem Höhepunkt der Weltfinanzkrise die Wette ein, dass die Aktienkurse langfristig steigen würden. Würden sie tief bleiben oder gar fallen, müsste er den Käufern der Optionen bis zu 37 Mrd. USD als Ausgleich zahlen.
Unternehmensbeteiligungen
Im Jahr 2017 baute Buffetts Investmentgesellschaft den Anteil am iPhone-Hersteller Apple massiv aus. Die Beteiligung an Apple hatte Ende 2017 einen Wert von ca. 24 Milliarden Euro und nimmt mit 16,5 % Depotanteil die Top-Position unter Buffetts Unternehmensbeteiligungen ein.
Auf Rang 2 der größten Unternehmensbeteiligungen 2017 folgt die US-Großbank Wells Fargo (Beteiligungswert ca. 19 Milliarden Euro, 12,8 % Depotanteil). Rang 3 nimmt die Bank of America ein (Beteiligungswert ca. 17 Milliarden Euro, 11,2 % Depotanteil). Auf Rang 4 folgt der US-Lebensmittelkonzern The Kraft Heinz Company (Beteiligungswert ca. 16 Milliarden Euro, 11 % Depotanteil). Rang 5 nimmt der US-Getränkehersteller Coca-Cola ein (Beteiligungswert ca. 15 Milliarden Euro, 9,8 % Depotanteil).
Insgesamt war Buffetts Investmentgesellschaft Ende 2017 an mehr als 25 Unternehmen beteiligt. In den meisten Fällen lag die Beteiligungssumme bei deutlich mehr als 1 Milliarde Euro. Der Gesamtwert aller Buffett-Unternehmensbeteiligungen lag Ende 2017 bei mehr als 140 Milliarden Euro.
Im Februar 2019 wurde bekannt, dass Buffett 27 Prozent der Aktien von Kraft Heinz hält.
Stiftungen und Initiativen
2006 kündigte Buffett an, 85 % seines Vermögens nach und nach an fünf Stiftungen zu verschenken und damit für wohltätige Zwecke zu hinterlassen. Der Großteil soll an die Bill & Melinda Gates Foundation gehen, ein kleinerer Anteil soll auf insgesamt vier Stiftungen seiner Familie verteilt werden.
Im Juni 2010 startete er zusammen mit Bill Gates die Kampagne The Giving Pledge (engl. „Das Versprechen, etwas herzugeben“), in der die sogenannten amerikanischen „Superreichen“ Geld an wohltätige Zwecke spenden sollten. Im August 2010 versprachen sich dieser Kampagne bereits 40 US-Milliardäre.
Im Juni 2012 versteigerte Buffett ein Mittagessen mit ihm für 3,5 Millionen US-Dollar, der Erlös kommt der Aktion Glide zugute, die sich um Obdachlose und Arme in San Francisco kümmert. Ein Jahr zuvor brachte eine eben solche Versteigerung 2,6 Millionen US-Dollar.
Rechtsstreit und Kontroversen
Die US-Katastrophenhilfsbehörde FEMA verklagte 2011 die Buffett gehörende Firma Clayton Homes, weil in den Wohncontainern, die sie für die Unterbringung von Opfern des Hurrikans Katrina lieferte, erhöhte Mengen von Formaldehyd gemessen wurden, das Atemwegserkrankungen bei Kindern hervorrufen kann und in den USA als krebserregend eingestuft ist. Dieselben Container lieferte die Hilfsorganisation Clinton Foundation nach Haiti, möglicherweise nach aggressivem Druck von Clayton Homes.
2015 berichteten die Seattle Times, BuzzFeed und das Center for Public Integrity in einer mehrteiligen Serie über Geschäftspraktiken der Firma Clayton Homes und der ihr angeschlossenen Kreditbanken. Die Vorwürfe betrafen insbesondere falsche Versprechungen beim Vertragsabschluss, Zusatzgebühren und nach Kauf plötzlich geänderte Vertragsbedingungen sowie überhöhte Zinsforderungen.[41] Gleichzeitig engagierte sich Buffetts Firma beim US-Kongress für eine Abschaffung von Verbraucherschutzbestimmungen zugunsten von Bewohnern von Mobilheimen. Buffett wies die Vorwürfe im Omaha World Herald zurück das Center for Public Integrity blieb aber bei seiner Darstellung. Weitere Vorwürfe betrafen die Erhebung höherer Zinsen und Gebühren bei Angehörigen von Minderheiten wie Afroamerikanern, Hispanics oder Indianern. Nach dem Bericht forderten vier demokratische Kongressabgeordnete eine Untersuchung des Geschäftsgebarens des Unternehmens.
Lebensumstände, Auszeichnung und Medienpräsenz
Buffetts Lebensstil wird oft als bescheiden beschrieben, so wohnt er immer noch in dem Haus, das er 1958 für 31.500 $ gekauft hat. Zudem wird gelegentlich sein ungesunder Lebensstil mit Eis und Cola zum Frühstück thematisiert, den er selbst beschreibt mit: „Die niedrigsten Sterberaten gibt es bei unter Sechsjährigen. Also habe ich entschieden, mich wie einer zu ernähren.“
Buffett ist Träger der Presidential Medal of Freedom, der höchsten zivilen Auszeichnung der USA. 1992 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Seit 2009 ist er gewähltes Mitglied der American Philosophical Society.
In einem 2010 veröffentlichten Werbespot des amerikanischen Kfz-Versicherungsunternehmens Geico wirkte der damals fast 80 Jahre alte Buffett im typischen Bühnenoutfit von Axl Rose, Sänger der Rockband Guns N’ Roses, mit und erzielte damit speziell in den US-Medien beträchtliche Resonanz.
In dem 2011 veröffentlichten Film Too Big to Fail – Die große Krise über die Finanzkrise ab 2007 wurde Buffett von Edward Asner dargestellt.
Im April 2012 ließ Buffett verlauten, dass er an Prostatakrebs erkrankt sei, die Behandlung wurde jedoch im September 2012 erfolgreich abgeschlossen.
In der 15. Staffel von „The Apprentice“ hatte Warren Buffett einen Auftritt.
Vermögen
Nach der Forbes-Liste 2019 beträgt sein Vermögen rund 83 Milliarden US-Dollar und ist Platz 3 auf der Liste der reichsten Menschen der Welt. Warren Buffett erhält ein Jahresgehalt von 100.000 US-Dollar.